Sommernachtstraum

(Online-)Dating war die letzten beiden Jahre ein Flop, hat mich aber zu Beginn der Pandemie gut beschäftigt und abgelenkt, sonst hätte ich mein Dorf während dieser Zeit wahrscheinlich überhaupt nicht verlassen.

Immerhin weiß ich jetzt Offline-Begegnungen viel mehr zu schätzen, da wurde mein Weltbild gerade gerückt. Diese Lektion habe ich gelernt und werde sie auch nicht wieder verlernen.

Für Pessimismus sehe ich derzeit keinen Grund.

Der Frühling ist nahe, Clubs & Bars sind geöffnet, und ich bin immer noch der coolste Typ auf dem Dancefloor.

Try 2

Tinder erweitert nach einem Tag Nutzung den Radius auf 100 Kilometer, damit mir neue Profile angezeigt werden.

Dabei hatte ich diesen bereits auf 60 Kilometer eingestellt.

Die wohl meistgenutzte Dating-App ist ebenfalls der Meinung, dass Online-Dating auf dem Land sinnlos ist.

Am Ende bzw. eigentlich am Start lande ich doch wieder in Hamburg.

Try

Bevor die Pandemie endet, könnte ich noch eine Sache ausprobieren.

Dorf-Dating.

Das heißt, nicht mit den üblichen Apps auf dem Handy durch Hamburg laufen, sondern brav zu Hause sitzen.

Was ich ja eh gerade mache.

Erfolgsaussichten? Keine.

Aber wenigstens könnte ich dann auf die Frage, warum ich nicht in meiner Heimat date, antworten:

“Habe ich doch versucht!”

Brückendatedown

Online-Dating hat mir letztes Jahr hauptsächlich Stress und Drama beschert.

Da stellt sich irgendwie schon die Sinnfrage.

Zumal ich die Corona-Party-Pause ja eigentlich nutzen wollte, um Frauen kennenzulernen, die nicht halb so alt sind wie ich.

Dieser Punkt ist inzwischen jedoch abgeräumt.

Ich sage niemals nie, bin aber optimistisch, dass es durch Impfungen in der Pandemie-Bekämpfung die nächsten Monate deutliche Fortschritte geben wird.

Kann ich spätestens nach dem Sommer wieder zwischen Mandy und Cindy in einer Shisha-Bar sitzen, verzichte ich bis dahin gerne auf die Nutzung von Tinder und anderen Dating-Apps.

Chancenkiller

Auch wenn mich das falsche Käsekuchen-Versprechen nachhaltig traumatisiert hat, gab es schon vorher reichlich Online-Dating-Drama.

Das ich irgendwie ignorierte.

Tatsächlich sind Dating-Apps ein Grund, weshalb ich Frauen in Clubs und Bars abgewiesen habe.

Lieber den Roller-Move zu Apache machen, als mit der Kleinen reden.

Die finde ich doch später eh bei Tinder.

Brrm, brrm.

Ich kann über diese Dämlichkeit nur den Kopf schütteln.

FDP der Herzen

Mehr Eigenverantwortung würde ich mir in solchen Fällen wünschen.

Ein Beispiel: Ihr seht eine Stellenanzeige, euer Traumjob, bloß die nötige Qualifikation, die fehlt, aber eine Bewerbung schickt ihr trotzdem raus, ein Versuch schadet ja nicht, und kassiert eine Absage.

Jetzt seid ihr sicher traurig, enttäuscht, bloß welchen Sinn macht es, auf die Firma zu schimpfen, den Arbeitsmarkt, die doofe Jobbörse im Internet, die schon lange andauernde Arbeitslosigkeit?

Keinen.

Beim Dating jedoch passiert genau das. Schuld haben immer andere. Die Männer, die Frauen, Tinder, Monogamie, Polygamie, Hollywood, Bollywood, wer oder was auch immer, nur natürlich nie ihr selbst.

Lockdown-Dating

Ich möchte nicht behaupten, dass ich in einer Großstadt lebend wöchentlich 3 Dates hätte, aber ich kann mir nicht wie ihr 20 Minuten vor einem Treffen noch entspannt die Augenbrauen zupfen.

Mindestens 2 Stunden vorher muss ich mich auf den Weg machen.

Diesen Aufwand halte ich in normalen Zeiten nur in Kombination mit einem anschließenden Besuch in einer Bar oder einem Club vertretbar.

Während des Corona-Winters jedoch eher weniger.